Kommunikation ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation. Punkt.

Okay, aber wie gelingt uns eine wirkungsvolle Kommunikation? Wie dringen wir wirklich zu den Menschen durch?

— Indem wir so kommunizieren, dass wir nicht nur das Hirn, sondern vor allem auch das Herz erreichen. Denn (Achtung, Spoiler!): Emotionen bleiben im Gedächtnis, Zahlen / Daten / Fakten hingegen nicht! Aber wie wecken wir Emotionen im Business?

Wie tickt unser Hirn?

Wieso bleiben emotionale Erlebnisse besser im Gedächtnis als reine Zahlen oder knallharte Fakten? Die kurze Antwort: Weil unser Hirn so tickt. Die lange Antwort:

Ob wir nach links oder rechts gehen, hängt davon ab, wie unser Gehirn entscheidet. Logisch. Was nicht immer Sinn macht, ist der Fakt, dass es unser Gedächtnis und damit unsere Erinnerungen sind, die bei diesen Entscheidungen eine grosse Rolle spielen. Jeder Impuls, jedes Ereignis, jede Information wird von uns bewertet. Und diese Bewertung geht mit den Emotionen einher, die in der entsprechenden Situation getriggert werden.

Es ist bewiesen, dass sich Menschen umso besser an Ereignisse erinnern können, je stärker das limbische System aktiv war. Dies liegt auch daran, dass die Amygdala stark mit dem Hippocampus verbunden ist – der sogenannte «Wächter der Erinnerung». Er ist für die Überführung von Inhalten aus dem Kurz- ins Langzeitgedächtnis verantwortlich. Werden unsere Emotionen stark getriggert und spielen Amygdala und Hippocampus zusammen, bleiben uns Dinge demnach besonders gut und lange in Erinnerung. Anders gesagt: Eine starke Aktivität des limbischen Systems bedeutet auch, dass viele Emotionen im Spiel sind.

Ein Grossteil unserer Emotionen nehmen wir nicht bewusst wahr, vieles spielt sich im Unterbewusstsein ab. Man geht davon aus, dass unser Bewusstsein lediglich fünf Prozent ausmacht, das Unterbewusstsein hingegen 95 Prozent. Durch Erinnerungen, die durch eine Sinneswahrnehmung (z.B. einen bestimmten Geruch, Musik, ein Bild etc.) erzeugt werden, können wir daher Emotionen wecken. Unser Unterbewusstsein – oder auch unser Autopilot – hat somit eine enorme Kraft und wirkt sich stark auf unser Verhalten aus.

Wusstet ihr, dass unser Gehirn nicht gut zwischen Fiktion und Realität entscheiden kann? Ob wir etwas tatsächlich erleben oder uns aufgrund von Erzählungen vorstellen – es werden dieselben Hirnareale aktiviert. Wenn wir also durch Erzählungen innere Vorstellungen oder Bilder generieren, werden dadurch Emotionen geweckt. Eine wichtige Erkenntnis für die Kommunikation!

Was bewirken Emotionen?

Damit sich Menschen an bestimmte Botschaften erinnern können, müssen wir sie also emotional erreichen. Nur so kommen wir ins Unterbewusstsein und bleiben präsent. Wenn wir Zahlen, Daten oder Fakten sachlich kommunizieren, wird sich kaum eine*r etwas merken können. Bringen wir diese aber mit Geschichten in Verbindung, können wir uns auch «Hard Facts» wie ein Datum oder einen Prozentsatz (über die Emotionen) besser merken.

An welche Filme erinnern wir uns? Welche Geschichten aus der Kindheit kommen uns noch in den Sinn? Eins haben alle gemeinsam: Sie haben sich über unsere Emotionen tief in unser Hirn eingegraben und werden entsprechend geweckt. Immer dann, wenn wir gedanklich mit auf eine Reise genommen werden, «mitgerissen» werden und uns in andere Personen oder Situationen hineinversetzen können, verankern sich diese Momente in unserem Gedächtnis. Wir sind dazu in der Lage, uns an sie zu erinnern oder auch Geschichten weiterzuerzählen. Nur Mut!

Kommunikation mit Hirn und Herz

Emotionale Kommunikation in Transformationen

Eine Transformation bedeutet immer auch Veränderung. Schon alleine das Wort «Veränderung» triggert unsere Emotionen. Diese wiederum steuern unser Verhalten und unserer Veränderungsbereitschaft.

Bei vielen Menschen werden durch Veränderungen Angst und Unsicherheit erzeugt. Vermutlich haben diese Menschen bereits negative Erfahrungen mit Veränderungen gemacht. Vielleicht haben sie grundsätzlich Probleme damit, bekannte Strukturen und Gewohnheiten zu durchbrechen. Das Fatale an diesen negativen Emotionen ist: Sie werden von unserem Gehirn als bedeutender eingestuft als positive Emotionen. Denn wir Menschen sind darauf ausgelegt, uns vor drohenden Gefahren zu schützen.

Für die Kommunikation in Transformationen bedeutet das: Es ist essentiell, positive Emotionen zu erzeugen – mit der Intention, negative Emotionen zu überlagern. Oft neigen wir dazu, an die Vernunft zu appellieren. Teilweise bauen wir – bewusst oder unbewusst – auch grossen Druck auf und haben bestimmte Erwartungen. Zu starke Appelle an die Vernunft oder gar Druck triggern jedoch Bedrohung und führen meistens zu einer noch grösseren Abwehrhaltung. Das Ziel sollte sein, positive persönliche Motive bei den Menschen zu wecken. Denn emotionale Betroffenheit führt zu mehr Veränderungsbereitschaft oder auch dazu, die Initiative zu ergreifen. Nur dann sind wir bereit, wirklich Verantwortung zu übernehmen und ins persönliche Risiko zu gehen.

Mit Kommunikation die Herzen erreichen

Der Weg in den Kopf führt über das Herz! Mit Emotionen kann es uns gelingen, Menschen zu «bewegen», sie zu begeistern und mit auf die Reise zu nehmen.

Wie konkret können wir nun Emotionen durch Kommunikation wecken? Das gelingt, indem wir:

  • Assoziationen auslösen und innere Bilder erzeugen – z.B. via Zukunftsbild oder via Geschichten
  • Sinne anregen – tatsächlich oder über Erzählungen
  • Nicht nur Emotionen bei anderen erzeugen, auch eigene Emotionen zeigen
  • Positive Kommunikation – die Wortwahl macht’s
  • Ganz wichtig: Die Perspektive unserer «Zielgruppe» einnehmen – Was beschäftigt sie? Welche Bedürfnisse oder Probleme hat sie? Warum ist unser Thema wichtig für sie? Welche Chancen stecken für sie dahinter?

Wenn wir dies mit unserer Kommunikation schaffen, dann erzielen wir Wirkung. Ein super Hilfsmittel hierfür ist Storytelling. Wichtig dabei ist: Storytelling bedeutet NICHT nur, selbst Geschichten zu erzählen, sondern auch, Geschichten bei anderen auszulösen. Sozusagen andere zu Storytellern machen. Storytelling bedeutet auch NICHT, dass wir Geschichten aufbauschen oder Märchen erfinden müssen. Vielmehr ist es eine Methode, die uns dabei hilft, unsere Botschaft direkt ins Herz zu bringen. Wir können bereits mit kleinen Anekdoten oder wenigen Worten Geschichten erzählen bzw. auslösen. Das Entscheidende ist, dass Emotionen geweckt werden.

Workshop zum Thema «Emotionale Kommunikation»

Ihr möchtet tiefer ins Thema eintauchen? Habt ihr den Wunsch, Mitarbeitende, Kollegen und Kolleginnen mit einer wirkungsvollen Kommunikation zu erreichen? Dann schreibt uns! Wir stellen gerne einen individuellen und praxisnahen Workshop zusammen. Inklusive Übungen, Hintergrundwissen und konkreten Beispielen. Für eine Kommunikation mit Hirn UND Herz 😊