Bei sehr vielen mittelständischen Unternehmen stehen die Themen «Digitalisierung» und «Industrie 4.0 / Industrial IoT» ganz oben auf der Liste strategischer Ziele. Hier unsere 6 Learnings auf Basis von erfolgreich umgesetzten Projekten:

Learning 1: Denken Sie ganzheitlich und integrativ

Machen Sie Ihre ganze Organisation fit für die zukünftigen Herausforderungen. Denken Sie darüber nach, ob und in welchen Bereichen eine hierarchische Organisationsstruktur noch hilfreich ist, um auf die immer schnelleren Marktveränderungen reagieren zu können. Nutzen Sie agile und iterative Projektvorgehensmethoden wie beispielsweise SCRUM und legen Sie das ganze Potential Ihrer Mitarbeitenden frei, in dem Sie diese von Beginn an involvieren.

Learning 2: Haben Sie «Mut zur Lücke»

Wenn Sie 100 Prozent sicher sein wollen, werden Sie 100-prozentig zu spät sein. Industrial IoT ist eine neue Technologie, deren Nutzen erst bei der Anwendung richtig verstanden wird. Starten Sie darum frühzeitig mit einem ersten Piloten oder Proof-of-Concept, wohlwissend, dass noch nicht alles vollständig durchdacht und klar ist. Erst mit der Praxiserfahrung kommen Sie in die Lage, eine wirkungsvolle Digitalisierungs-strategie und Roadmap-to-Success zu entwickeln.

Learning 3: Digitalisierung und Industrial IoT braucht Vollzeit-Jobs

Befähigen Sie ein kleines heterogenes Team, die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen voranzutreiben. Heterogen bedeutet, dass neben Technologie-, IT-, Prozess- und Fach-Spezialisten auch ein Organisations-Entwickler im Team sein sollte. Falls in Ihrer Organisation zu wenig Technologie-Know-How im Kontext Industrial IoT / Artificial Intelligence vorhanden ist, suchen Sie externe Spezialisten, die bereits Industrial IoT-Projekte inklusive Predictive Analytics umgesetzt haben.

Learning 4: Denken Sie in Wertschöpfungs-Netzwerken

Der volle Mehrwert von Industrial IoT kann nur realisiert werden, wenn Sie über die Grenzen Ihrer Organisation hinausgehen. Statt lediglich einzelne Anwendungs-Silos zu verbessern, sollten Sie sich mit Partnern, Lieferanten und Kunden darüber austauschen, wie sich mit Hilfe von Echtzeitinformationen die gesamte End-to-End-Wertschöpfungskette optimieren lassen. Nur so schaffen sie es, nicht nur inkrementelle, sondern disruptive Verbesserungen zu identifizieren und umzusetzen.

Learning 5: Soviel Standard-Lösung wie möglich, so wenig Individualentwicklung wie nötig

Fokussieren Sie Individuallösungen auf die Bereiche, in denen Sie sich von ihren Wettbewerbern differenzieren wollen. Überall dort, wo Sie keinen direkten Mehrwert für Ihre Kunden generieren können, nutzen Sie besser eine Standard Industrial IoT-Lösung. So sollten Device-Integration, Konnektivität sowie Device- und Daten-Management unbedingt «aus einem Guss» als Standard-Lösung implementiert werden (Integration von Operations-Technologie und Informations-Technologie). Eigene Treiber und Übersetzungs-Tools für Steuerungen und Protokolle sind heute nicht mehr notwendig. Die Swisscom Industrial IoT Suite beispielsweise enthält bereits heute über 1500 Treiber / Übersetzer für die Device-Integration «out-of-the-box».

Learning 6: Lösungs- und IT-Architektur

In Zukunft wird jedes Unternehmen neben den kommerziellen Plattformen (ERP, CRM, PLM, CM, etc.) eine Industrial IoT-Plattform benötigen, in der die Echtzeitdaten aller «Dinge» des Unternehmens gesammelt, gespeichert und analysiert werden können. Damit Sie nicht nur die eigenen Echtzeitdaten, sondern auch die Daten von Partnern, Lieferanten und Kunden verarbeiten können, sollte diese Plattform eine Cloud-Lösung sein. Es gilt: Der eigentliche Mehrwert und damit die Möglichkeit zur Disruption von Industrial IoT entsteht, wenn Daten aus unterschiedlichen Quellen zu neuen Mehrwert-Informationen kombiniert werden.